Von Peter Isler, Gemmologe FGG / European Gemmologist
Die verschiedenen Farben von Diamanten
Diamanten gibt es in vielen verschiedenen Farben. Diamanten mit Farben von hoher Sättigung wie reines Rot, Grün oder Blau sind ausserordentlich selten und erzielen daher extreme Liebhaberpreise. Diese gesättigten Farben werden als „fancy colors“ bezeichnet. Am Seltensten kommen in der Natur rote und rosa Diamanten vor.
Diamanten mit einer geringen bis deutlichen Gelb- oder Braunsättigung kommen vergleichsweise viel häufiger vor.
Die verschiedenen Farbgrade der «Gelbreihe»
Zusammen mit den sehr seltenen farblosen Diamanten werden die Diamanten mit einer geringen bis deutlichen Gelbsättigung in einer Farbskala erfasst, welche von farblos bis gelblich reicht – die so genannte „Gelbreihe“.
Zur kommerziellen Bestimmung des Farbgrades (der sogenannten Farbgraduierung) der «Gelbreihe» wird weltweit am häufigsten die vom Gemological Institute of America (GIA) eingeführte Farbskala verwendet, bei welcher die Farbgrade alphabetisch von D (Abweseneit von Farbe) bis Z (light yellow/leicht gelb) unterteilt sind. Die Buchstaben A bis C wurden dabei aus Verwechslungsgründen bewusst vermieden, da diese im Handel oft schon als firmenspezifische Qualitätsbezeichnungen verwendet werden.
Jeder Farbgrad der Farbskala vom GIA repräsentiert dabei nicht nur eine bestimmte Farbe, sondern einen schmalen Farbbereich. Mehr Farbe als beim Farbgrad Z wird dann als sogenannte „fancy color“ bezeichnet. Das GIA hat auch für solche Steine ein Farbbewertungssystem vorgeschlagen, welches sich im Handel aber noch nicht durchgesetzt hat.
Alphabetische Farbskala (GIA) | Farb Bereich | Früher gültige Farbskala | Deutsche Entsprechnung |
---|---|---|---|
D | colorless | River | Hochfeines Weiss+ |
E | colorless | River | Hochfeines Weiss |
F | colorless | Top Wesselton | Feines Weiss+ |
G | near colorless | Top Wesselton | Feines Weiss |
H | near colorless | Wesselton | Weiss |
I | near colorless | Top Crystal | Leicht getöntes Weiss |
J | near colorless | Crystal | Leicht getöntes Weiss |
K | faint tint | Top Cape | Getöntes Weiss |
L | faint tint | Top Cape | Getöntes Weiss |
M | faint tint | Cape | Getönt |
N-Z | very light – light yellow | Getönt | |
Fancy Colors |
Die obersten Farbgrade D, E und F bilden den als colorless (farblos) bezeichneten Bereich (der Farbgrad F ist nur für Steine bis 0.50 ct farblos, für schwerere Steine ist er „beinahe farblos“; vergleiche weiter unten). Sie sind alle farblos und unterscheiden sich mehr in der Transparenz. Gerade in diesen obersten Farbgraden können aber die Preisunterschiede besonders signifikant sein – so kann ein Diamant des zweithöchsten Farbgrades E (und der Reinheit IF) bis 30% weniger teuer sein als der gleiche Diamant des höchsten Farbgrades D. Es ist daher wichtig, bei einem solchen Kauf immer abzuwägen, ob sich der massive Aufpreis für einen besseren Farbgrad lohnt, da sich dieser vom tieferen Farbgrad von blossem Auge ja (praktisch) nicht unterscheiden lässt.
Die weiteren Farbgrade G, H, I und J bilden den als near colorless (beinahe farblos) bezeichneten Bereich. Es ist oft sehr schwierig, Unterschiede zwischen den Farbgraden D bis J zu erkennen, besonders wenn die Diamanten in Schmuck gefasst sind und von oben betrachtet werden.
Bei den Farbgraden K, L und M, als faint tint (schwach getönt) bezeichnet, ist die Farbe schwach erkennbar; bei den unteren Farbgraden N bis Z, als very light yellow to light yellow (sehr leicht gelb bis leicht gelb) bezeichnet, ist die Farbe zunehmend beobachtbar. Gerade aufgrund ihrer erkennbaren Farbe können Diamanten der Farbgrade N bis Z je nach persönlichem Geschmack ihren unverwechselbaren Charme haben. Möchte man den gelblichen Farbgrad eines Diamanten jedoch möglichst nicht zeigen, so sollte man diesen in Gelbgold fassen, da der Farbgrad in diesen Fassungen schwieriger einzuordnen ist als in weissen Fassungen (z.B. aus Weissgold oder Platin).
Der Preis in Abhängigkeit des Farbgrades
Die Diamant-Farbe hat einen bedeutenden Einfluss auf dessen Wert. Der Farbgrad D (farblos) ist am Seltensten und damit am Teuersten. Je weiter die Farbe von D entfernt ist, desto weniger selten und deshalb desto weniger teuer ist ein Diamant (bei sonst gleichen Qualitätskriterien von Karatgewicht, Reinheit und Schliff). Die beste Farbe für einen Diamanten der Gelbreihe ist also tatsächlich – aufgrund dessen grossen Seltenheit – die absolute Abwesenheit von Farbe.
Fluoreszenz von Diamanten
Das farbliche Erscheinungsbild von Diamanten kann zusätzlich durch deren Fluoreszenzverhalten beinflusst werden. Mit Fluoreszenz wird ein Phänomen bezeichnet, welches ca. 30% der Diamanten zeigen, nämlich ein meist schwaches bis starkes blaues Leuchten, welches unter der Einwirkung des ultravioletten Anteils des Sonnenlichtes auftritt. Der Effekt sieht dabei ähnlich aus wie das Leuchten eines weissen Kleidungsstückes in der Disco. Diamanten von niedrigen Farbgraden können durch mittlere bis starke blaue Fluoreszenz positiv beeinflusst werden, da die blaue Fluoreszenz die komplementäre gelbliche Farbe dieser Diamanten kompensiert und diese dadurch in einem besseren Farbgrad erscheinen lassen als sie effektiv haben.
– S.E.&O. –
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